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Ein Faible für Blondinen – warum wir so sehr auf Haflinger stehen

Wir müssen euch an dieser Stelle warnen: Wenn wir einmal anfangen, von unseren Haflingern zu reden, hören wir so schnell nicht mehr auf. Also überlegt es euch gut, ob ihr uns bei eurem nächsten Urlaub beim Zallinger wirklich auf unsere Pferde ansprechen wollt. Denn kaum etwas ruft so viel Begeisterung und Herzklopfen in uns hervor wie unsere „Blondinen“. Unter Pferdemenschen gibt es ja so eine unausgesprochene Regel: Entweder man liebt Haflinger. Oder eben nicht. Dreimal dürft ihr raten, zu welcher Kategorie wir gehören. Überhaupt können wir über all jene, die mit ihren nervösen Vollblütern und störanfälligen Warmblütern über unsere Hafis lästern, eigentlich nur schmunzeln. Denn eine Pferderasse, die alles kann und dabei noch so unverschämt gut ausschaut, muss man erst mal (er)finden. 


Vom Bauerntrampel zum schicken Allrounder

Ihr verzeiht uns sicher diesen kleinen Seitenhieb, dann lange waren es die Haflingerbesitzer, die den Spott der Anhänger anderer Rassen ertragen mussten. In deren Augen war der Haflinger zu klein, zu stämmig, zu wasauchimmer. Es stimmt schon: Den Anfang ihrer Weltkarriere machen die Hafis als Bauerntrampel. Als echte Arbeitstiere. Als Kanonenfutter. Aber von Anfang an. Im Jahr 1874 kommt im Stall eines Bauern in Schluderns ein ganz besonderes Fohlen zur Welt. Der Sohn eines Araberhengstes und einer galizischen Landstute geht als „Urvater“ aller Haflinger in die Geschichte ein. Er vereint die robuste Genügsamkeit seiner Mutter mit der Eleganz und dem Esprit seines Vaters. Die Südtiroler Bauern rissen sich förmlich um die Nachkommen von „Folie“, denn sie konnten die trittsicheren, arbeitsfreudigen und wendigen Kleinpferde für die harte Arbeit auf ihren Bergbauernhöfen ziemlich gut gebrauchen. Und weil man in der Gegend rund um das Dorf Hafling besonders viele dieser Pferde hielt, nannte man diese Rasse auch bald „Haflinger“. Jetzt wisst ihr auch, woher unsere Blondinen ihren Namen haben. Die Ereignisse der letzten Jahrhunderte (er)trugen die Haflinger mit Fassung. Wie es eben in ihrer Natur liegt. Sie wurden vor den Karren gespannt, kutschierten feine Herrschaften durch die Botanik, schleppten Soldaten und Kriegsgedöns auf die höchsten Bergpässe und wieder herunter. Kurzum: Keine Arbeit schien zu schwer, kein Gelände zu anspruchsvoll und keine Aufgabe zu kompliziert, um sie nicht auf dem Rücken der Haflinger erfüllen zu können. So. Jetzt aber wieder zurück ins Hier und Jetzt. Und zu unseren eigenen Haflingern. 



Babyfieber und mächtiger Stolz

Besonders in Tirol, sei es jenes hier in Italien oder jenes in Österreich, ist der Haflinger inzwischen so etwas wie ein goldenes Kalb. Ein Kultobjekt. Ein Symbol der Heimat. Die jährlichen Stutbuchaufnahmen und Hengstkörungen, die Turniere und Championate sind eine ernste Angelegenheit. Dass der Nachbar ein schöneres Stutfohlen aufgezogen haben könnte als man selber, wäre schon ein herber Schlag. Bei allem züchterischen und pferdesportlichen Ehrgeiz sind wir Südtiroler Haflingerzüchter aber trotzdem so etwas wie eine große Familie. Einer davon hat mit seiner Goldkehle viel für die „goldenen Pferde mit dem goldenen Herzen“ getan: Norbert Rier, Frontmann der Kastelruther Spatzen ist einer der berühmtesten Botschafter für die Südtiroler Haflinger. Und weil der Norbert so schöne Haflinger züchtet und überhaupt so ein sympathischer Kerl ist, freuen wir uns immer darüber, mit ihm auf dem Bankerl vorm Zallinger zu sitzen und über Gott und die Welt und unsere Haflinger zu plaudern. Die sind nämlich – davon sind wir bis in die Knochen überzeugt – die großartigste Pferdrasse überhaupt. Denn worauf immer der geneigte Pferdefreund Lust hat – der Haflinger bekommt das locker gebacken: Dressur, Springen, Kutschfahrten, Reining, Western Pleasure, Skijöring, Galopprennen, Trabrennen, Voltigieren, Hippotherapie, Freiheitsdressur… You name it. Außerdem sind Haflinger klein und ruhig genug für Kinder, gleichzeitig aber robust und spritzig genug für ambitionierte Sportreiter. Unsere Zallinger-Haflinger scheinen sogar Sprungfedern unter den Hufen zu haben: Bereits vier Goldmedaillen im Springreiten beim Haflinger- Europachampionat konnten Luisas Pferde nach Südtirol holen. Bei so manchem Springturnier, auch außerhalb Sütirols Grenzen, machen selbt erfahrene Pferdetrainer große Augen, wenn sie einen „fliegenden” Zallinger-Haflinger im Springparcours sehen. Wir wüssten wirklich nicht, was für eine Pferderasse wir uns anstatt von Haflingern in den Stall stellen würden. Aber das kommt uns ja gar nicht einmal in den Sinn. Stattdessen fiebern wir dieser Tage wieder einem jährlichen Spektakel entgegen: Ende Februar bis Mitte März ist nämlich Fohlensaison! Und heuer dürfen wir uns gleich über vierfachen Nachwuchs freuen. Den könnt ihr dann im Sommer bereits auf unserer Alm bestaunen. Doch sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt: Wer sich einmal in die Haflinger verliebt hat, wird für immer im „Blondinenfieber“ bleiben!


Jetzt sagt mal, seid ihr Pferdefans? Oder sucht ihr das Glück der Erde lieber wo anders? Schreibt uns doch mal, wir plaudern gerne mit euch. Am liebsten über Haflinger! 

 

 

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