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Sagenhafte Seiser Alm

Wo fangen wir bloß an? Beim Erzählen der Sagen und Mythen und seltsamen Geschichten, die sich um die Seiser Alm ranken, findet man nicht so schnell ein Ende. Es sind einfach zu viele. Vielleicht beginnen wir einfach mit der Frage nach dem „warum“. Ja warum eigentlich ist es hier so schön? Warum fühlt es sich hier an, als hätte man ein letztes Stück Paradies auf Erden gefunden? Und warum zum Geier läuft einem hier oben auf der Seiser Alm manchmal ganz unverhofft ein wohliger Schauer des Glücks durch die Glieder? Pragmatische Zeitgenossen würden jetzt vielleicht von geographischen Besonderheiten reden, von der Wirkung der Bergfrischluft auf unser Gehirn…

 

El tyémp impermetú

Vielleicht aber hat es auch mit dieser seltsamen Prophezeiung zu tun: „El tyémp impermetú“ oder „le tomp empormetü“: So enden viele altladinische Erzählungen von einer verheißungsvollen Zeit, die bald oder irgendwann hier auf der Seiser Alm kommen soll. Es haben sich schon viele Professoren die Zähne ausgebissen an diesen Worten, die fast wie eine Zauberformel klingen. Klar ist bisher nur, dass es irgendetwas mit einem heidnischen Heiligtum zu tun haben muss. Immer ihre Finger im Spiel haben dabei König Laurin und ein Ritter in glänzender Rüstung. Manche meinen sogar, es würde sich dabei um den Minnesänger Oskar von Wolkenstein handeln. Denn wenn ebendieser sich in voller Montur auf der Seiser Alm zeigt, dann soll sie kommen, die Zeitenwende. Oder besser gesagt: König Laurins Reich samt Rosengarten, goldenen Fasanen und Brimborium und Gedöns ersteht wieder auf. Ob wir das wirklich wollen, wissen wir ehrlich gesagt nicht, denn dann wäre die Seiser Alm nicht mehr wiederzuerkennen. Statt der schroffen Berggipfel gäbe es Rosenranken und dort, wo sich heute die Alm erstreckt, würde nichts als dichter Wald stehen.

 

Vorsicht mit den Wünschen.

Eine komische Vorstellung, oder? Vielleicht ist das ja die Moral dieser Geschichte: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Auch keine Ritterrüstungen. Und: Vorsicht, mit den Wünschen. Man weiß nie, wie sie sich erfüllen. Wer weiß: Falls sich König Laurin und sein sagenhaftes Gefolge doch irgendwann entschließen, von der Anderswelt ins Hier und Jetzt zu wandeln und die Seiser Alm und unseren Zallinger sehen - vielleicht lassen sie es dann einfach sein mit der Umzauberei unserer Heimat. Denn auch ohne Rosenranken und goldenes Federtier ist es hier sagenhaft schön.

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