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Zallingers hochprozentige Flaschengeister

Stell dir mal vor, dir würde ein Flaschengeist in die Finger kommen. Was würdest du dir wünschen? Ewige Jugend vielleicht? Immerwährende Gesundheit? Oder Bärenkräfte? Dann lies mal schön weiter, denn hier oben in Zallingers Zauberküche entstehen ganz besondere Elixiere. Aber von vorne. Nicht dass du glaubst, wir stünden mit dem Teuflischen im Bunde. Ganz im Gegenteil. Die Pflanzen und Kräuter, die wir für dich verkorken, sind ein Geschenk des Himmels. Hochprozentige Glücksbringer, Muntermacher und Gesundheitsförderer. Bevor wir dir unsere Flaschengeister genauer vorstellen, möchten wir noch eines loswerden: Wir wollen dich hier nicht zum Trinken von Alkohol animieren, du weißt ja: Die Dosis macht das Gift. Und unsere Flaschengeister wollen mit Bedacht und Genuss verkostet werden. Und jetzt erzählen wir dir, wie wir die Wunderkräfte der Natur in Flaschen füllen.

Der Hustenlöscher: Zirmschnaps

Sie ist die Königin der Alpen, ein Baum, dem seit Menschengedenken allerlei mächtige Kraft zugeschrieben wurde: die Zirbelkiefer. Auch als Zirbe oder Arbe bekannt, steht dieses hochalpine Gewächs hoch im Kurs. Wer einmal in einem Zirbenschlafzimmer geschlummert hat, weiß warum. Die ätherischen Öle der Zirbelkiefer sollen den Blutdruck und die Herzfrequenz senken und einen positiven Effekt auf das Immunsystem haben. Ihren Namen hat die Zirbe vom altdeutschen Wort „zirben“, was so viel wie „sich im Kreis drehen“ bedeutet. Das wiederum hat mit dem Samen des Baumes zu tun, die im Volksmund „Zirbelnuss“ genannt wird. Obwohl keine echte Nuss, ist deren Erntezeitpunkt der Knackpunkt eines perfekten Zirmschnapses. Rot und noch voll im Saft müssen sie sein, die Zirbelnüsse. Wer sie haben will, braucht Kraft, Ausdauer und Mut. Weil nur von Hand lassen sie sich pflücken. Ist das geschafft, werden die Zirbenzapfen in Scheiben geschnitten und für mehrere Wochen in Hochprozentigen eingelegt. Gefiltert und verfeinert mit Zucker oder Honig erhält der Zirm seinen letzten Schliff. Schon Urgroßmutter wusste: Bei hartnäckigem Husten einen Schluck Zirmlikör trinken! Übrigens: die Zirbe hat so etwas wie eine kleine Schwester, die Latschenkiefer. Auch aus ihren Zapfen machen wir liebend gerne feinen Likör.

 

Der Lichtbringer: Nusslikör

Manche mögen uns für abergläubige Narren halten, aber bei der Herstellung unseres „Nussila“ verstehen wir keinen Spaß. Die grünen, weichen Früchte des Walnussbaumes werden in der Nacht von 23. auf 24. Juni geerntet. Keinen Tag früher, keinen später. Denn nur, wenn sie in der Johannisnacht gepflückt, geschnitten und in Alkohol eingelegt werden, kann der Nussschnaps seine ganze Kraft entfalten. Verfeinert wird dieser Ansatz dann mit allerlei Gewürzen. Was genau wir verwenden, verraten wir natürlich nicht, aber ein bisschen Minze, Zimt und Sternanis ist immer im Spiel. Viele Wochen später, in der Zeit der Wintersonnenwende ist es dann so weit: Der Nussila ist fertig. Wir nennen ihn den „Lichtbringer“ oder „Sonne im Glas“. Wenn du ihn kostest, weißt du, was wir meinen. Es ist fast so, als würde ein Stück Sommerkraft über die Kehle direkt in die Seele fließen und das Herz erwärmen.

 

Die Zeitkapsel: Heuschnaps

Er erinnert an einen Sommer wie damals. An unbeschwerte Tage in den Bergen. An Gipfelglück und Himmelblau. Und an dieses unbändige Freiheitsgefühl, die du nur auf Seiser Alm spüren kannst. Ganz und gar keine Schnapsidee ist es, feinstes, handgeschnittenes Almwiesenheu mit Hochprozentigem zu versetzen. Stichwort versetzen: Neben der Kraft der vielen sekundären Pflanzenstoffen und den ätherischen Ölen liegt die Magie des Almheuschnapses in seinem Aroma. Ein Schluck und zack: Du fühlst dich wie bei deinem Sommerurlaub beim Zallinger. Wie? Du warst noch nie auf Sommerfrische bei uns? Dann hattest du eben einen kleinen Vorgeschmack. Und hier kannst du nachlesen, was dich erwartet.

 

Die Krampflöserin: Schafgarbenschnaps

Du hast etwas zu beherzt in den Suppentopf oder in die Naschschublade gegriffen? Deine Periodenkrämpfe zwingen dich in die Knie? Dann schenke dir ruhig ein Stamperl Schafgarbe ein. Schon seit dem 16. Jahrhundert kennen nachgewiesenermaßen Bauerndoktoren und Kräuterweiblein diese Rezeptur. In einigen Gegenden der Alpen gilt der Schafgarbenschnaps als Stärkungsmittel für stramme Jägersleut. Sie sind es auch, die wissen, wo die schönsten und besten Schafgarben wachsen: nämlich in der Nähe von Fels und Stein. Neben Tee und Sirup oder Wildkräutersalat ist der mit Zucker oder Honig angesetzte Trunk eine Wohltat für blähende Bäuche. Probiere es mal aus!

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