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Mapf die Wiese: Diese Almpflanzen musst du probieren!

Einer sagte mal: Wir Menschen sind im Grunde nichts anderes als Pflanzen mit einem komplizierten Seelenleben. Weil viel mehr als Licht, frische Luft, klares Wasser, ab und zu ein paar Nährstoffe und ein wenig Zuneigung brauchen wir nicht. Ganz so asketisch wollen wir das Leben nicht sehen, dafür sind die Köstlichkeiten, die wir dir beim Zallinger so auftischen, einfach zu verführerisch. Wir sagen nur: Kaiserschmarren. Speckknödel. Schlutzer. Salat mit Bocksbart, Löwenzahn und Gewitterblume.  Ha! Jetzt haben wir dich ein wenig aus dem Konzept gebracht, stimmts? Wusstest du, dass überraschend viel vom Grünzeug, das da so auf der Seiser Alm wächst, nicht nur für Hoppelhase, Kuhkalb und Haflingerpferd ein gefundenes Fressen ist? Auch für uns Menschen gibt es auf so einer Alm jede Menge grünes Powerfood. In diesem Sinne rufen wir heute laut und begeistert: Mapf die Wiese!

 

Der Bocksbart (Tragopogon pratensis)

Von gaaanz weit weg könntest du ihn für einen Löwenzahn (über den schreiben wir weiter unten) halten. Aber wenn du näher kommst, siehst du gleich: Das hier ist was ganz anderes, auch wenn beide Pflanzen zu den Korbblütlern gehören. Den Bocksbart gibt es in vielen Arten und Varianten; auf der Seiser Alm wirst du hauptsächlich den Wiesenbocksbart finden. Alle Teile der Pflanze sind grundsätzlich essbar. Du kannst den Trieb eines jungen Bockbartes als Spargel-Alternative verwenden; seine Wurzel macht sich als Schwarzwurzel-Ersatz ganz gut. Am besten schmecken aber die jungen Blätter, die du roh als Salat oder blanchiert als Blattgemüse vernaschen darfst. Kürzlich erzählte uns eine Frau, dass der Bocksbart bei ihr daheim in der Türkei „Yemlik“ genannt wird und besonders im Frühling besonders häufig auf den Tisch kommt. Meist roh mit Salz und Öl. Müssen wir probieren!

 

Die Schafgarbe (Achillea millefolium)

Sie ist schön. Sie ist gesund. Und sie ist für Kräuterhexen eine mächtige Allzweckwaffe. Und das seit Jahrhunderten! Die mannigfaltigen Einsatzkräfte dieser Superpflanze aufzuzählen, sprengt unseren Rahmen hier. Aber nur so viel: Schon in der griechischen Sagenwelt ist sie zu finden (guck mal auf den lateinischen Namen), mancherorts sagt man auch „Augenbraue der Venus“ dazu. Bei uns auf der Seiser Alm kommt die Schafgarbe als Ansatz für Limonade und Likör zum Einsatz, ihre jungen Blätter geben jedem Salat eine besondere Note. Unglaublich lecker: Schafgarbenblätter in pikanten Backteig tauchen und in heißem Öl herausbacken.

 

Der Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia)

Ja, ja, ja und ja! Sowohl Blütenkopf, Stängel, Blätter und sogar die Wurzel des Löwenzahns sind essbar. Vorausgesetzt, du pflückst dir nicht ein altes, riesiges Exemplar direkt vom Rand einer vielbefahrenen Schnellstraße. Aber wenn du mitten in (d)einer Wiese einen jungen Löwenzahn findest: Mahlzeit! Vielleicht lässt du dich von uns inspirieren und du machst dir eine Gemüsepfanne mit Löwenzahnwurzeln, eine Pasta mit Löwenzahnblattpaste oder einen Obstsalat mit Löwenzahnblüten?

 

Der Rotklee (Trifolium pratense)

Über den grünen Klee loben wollen wir jetzt noch den Rotklee. Der wächst auf jeder Wiese. Und wenn dich der Heißhunger nach Süßem übermannt, setz dich ins Grün und greif zu! Die pinken Blütenköpfchen des Rotklees schmecken überraschend süß. Auch vorzüglich: Ein Rotklee-Risotto mit viel Parmesan oder ein Teller Pasta mit Rotklee-Pesto aus Olivenöl, Rotkleeblüten und Sonnenblumensamen. Mahlzeit!

 

 

Und noch ein Rezept von unserer Kräuterhexe Barbara:

  • 4 Handvoll Zigori (junge Blattrosetten vom Löwenzahn)
  • 100 g Bauchspeck
  • Etwas Essig
  • 2 gekochte Kartoffeln
  • Etwas Öl, Salz und Pfeffer

 

Zigori putzen, waschen und in Streifen schneiden, den Speck leicht anrösten und mit Essig ablöschen. Alles zusammen mit dem Fett zum Zigori geben. Die Kartoffel klein schneiden und ebenfalls zum Zigori geben. Mit Salz. Pfeffer und Öl abschmecken.

Wir sagen ja: Mapf die Wiese und Mahlzeit!

 

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